Am vergangenen Samstagabend zog ein schweres Unwetter durch den Landkreis Regen. Zahlreiche Bäume fielen auf die Straße, Keller standen unter Wasser. Ein Zeltplatz nahe Viechtach musste evakuiert werden.
Besonders schwer hatte es die Gemeinde Drachselsried getroffen. Die umliegenden Wiesen führten wie ein Trichter das Regenwasser in die Drachselsrieder Ortsmitte, wo Bäche und Kanäle die Wassermassen nicht mehr fassen konnten und wie ein reißender Strom durch den Ort brausten. Gegen 21 Uhr beschloss der zuständige Kreisbrandmeister Josef Bauer nach Absprache mit dem Fachberater und Ortsbeauftragten Matthias Muhr den THW Ortsverband Regen zu alarmieren, um den Unwetterschäden Herr zu werden.
Innerhalb kürzester Zeit fanden sich neun Helfer des Ortsverbandes Regen, unter der Leitung des Gruppenführers der 1. Bergungsgruppe Michael Peschl in der Unterkunft ein, bestückten den Mehrzweckkraftwagen (MzkW) mit zusätzlichen Schläuchen, Pumpen, Sandsäcken und Nass-Trocken-Saugern und rückten im Konvoi mit dem Gerätekraftwagen I (GKW I) aus in den Unwettereinsatz.
Nur aufgrund der hohen Wattiefe der Einsatzfahrzeuge war eine problemlose Anfahrt zum Einsatzort überhaupt möglich, da Teile der Staatsstraße nach Drachselsried bereits heftig überflutet waren. Bei der Koordinierungsstelle im dortigen Feuerwehrgerätehaus angekommen, bekamen die Helfer die Straße „Gaschlerwiese“ zugeteilt, wo zahlreiche Keller unter Wasser standen. Einen Einsatzschwerpunkt bildete ein Einfamilienhaus, wo unter anderem die Heizungsanlage überflutet worden war und nun die Öltanks aufzuschwimmen drohten. Gruppenführer Michael Peschl koordinierte die Ausleuchtungs- und Pumparbeiten, so dass sich die Helfer schnell von einem Haus zum anderen vorarbeiten konnten. Zwischendurch bekamen die Einsatzkräfte frische Backwaren eines örtlichen Bäckers zur Stärkung. Nachdem die Helfer mit GKW I und MzkW noch zwei weitere Einsatzstellen abgearbeitet hatten, konnten die Helfer um ca. 3.30 Uhr den Einsatzort in Drachselsried verlassen und in die Unterkunft zurückkehren.
Kreisbrandmeister Josef Bauer bedankte sich beim Ortsbeauftragten Matthias Muhr, lobte die hervorragende Arbeit der Einsatzkräfte des THW und stellte fest, dass auch dieses Mal die Zusammenarbeit von Feuerwehr und Technischem Hilfswerk perfekt funktioniert hatte!
